Archiv der BGS Jahresexkursionen

 

BGS Jahresexkursion 2018

31 Août / 1 Septembre 2018

Gebirgsböden im Wandel der Zeit

Exkursionsregion: Valais (Val d'Hérens und Verbier)

Exkursionsorganisation: Adrian Verasani, Stéphane Burgos, Matias Laustela

Am 5. Dezember 2017 wurde anlässlich des Weltbodentages der Gebirgsboden durch die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz (BGS) zum Boden des Jahres 2018 ernannt. Gebirgsböden zeigen in ihrer Ausprägung eine grosse Bandbreite. Ein wichtiger Faktor ist dabei ihr Alter. Sehr junge Böden im unmittelbaren Gletschervorfeld weisen lediglich eine dünne Oberbodenschicht mit angereichertem Humus und ersten Verwitterungsprodukten des Ausgangsgesteins auf. Nachdem verschiedene Bodenbildungsprozesse wirken konnten, haben ältere Gebirgsböden nebst einem mächtigeren Oberboden auch einen mehr oder weniger mächtigen Unterboden. Gebirgsböden übernehmen wichtige Funktionen wie Niederschlagswasser und Kohlenstoffspeicherung und bieten wertvollen Lebensraum für die Flora und Fauna der höheren Lagen.

Der erste Exkursionstag im Val d'Hérens ist dem Thema Bodenentwicklung gewidmet. Der Tag beginnt im World Nature Forum mit Vorträgen von S. Burgos, M. Borgeat und D. Tatti. Bei der anschliessenden Begehung der ausgewählten Standorte und mit Hilfe der Bodenprofile, erhalten Sie einen Einblick in die Entwicklung des Bodens von seiner jungen, kargen, ursprünglichen Form bis hin zum gut entwickelten, mit Vegetation bewachsenen Boden. Zur Abrundung des Tages können Sie in der Kellerei Gérard Raymond in Saillon die gesammelten Eindrücke bei einer delikaten Weinverkostung noch einmal Revue passieren lassen.

Im Fokus des zweiten Exkursionstages steht der Bodenschutz. Nach einer Einführung in die Thematik mit Referaten von N. von Albertini, L. Regli sowie S. Westermann im Seminarraum des Hotels Vatel in Martigny, begeben Sie sich nach la Chaux, wo sie Einblicke in den aktiven Bodenschutz im Gebirge erhalten werden und F. Schlatter Ihnen eine Einführung zu den Bodenschutzmassnahmen bei den Gebirgsbaustellen Téléverbier präsentieren wird.

Abschliessend einen besonderen Dank für die Mitarbeit für die BGS - Exkursion 2018 an: Muriel Borgeat, Nina von Albertini, Stéphane Burgos, Stéphane Westermann, Jean-Robert Escher, Janique Gattlen, Stefan Julen, Sebastian Mooser, Fréderic Schlatter, Dylan Tatti, Adrian Versani und Ubald Gasser.

BGS Jahresexkursion 2017

25./26. August 2017

Schadstoffe im Boden, ein Ausweg in Sicht?

Exkursionsregion: Luzern

Organisatoren: Rolf Krebs (ZHAW), Matthias Achermann (UWE Luzern), Rainer Schulin (ETH Zürich), Rolf Keiser (armasuisse), Moritz Graf (BABU GmbH)

Bodenkartierung Luzern

Im Zuge der kantonalen Strategie zur Sicherung der Fruchtfolgeflächen und als Grundlage für einen effektiven Bodenschutz wurde beschlossen, Böden mit dem grössten Nutzungsdruck bodenkundlich zu kartieren. Der Anstoss für diese Bodenkartierung ist die Neuausscheidung der Fruchtfolgeflächen, die Ausscheidung von degradierten Böden als Empfängerstandorte von Bodenaushub und die Beurteilung der Standorte hinsichtlich der landwirtschaftlichen Nutzungseignung. Wir nutzen die Gelegenheit und betrachten das Projekt und einige offene Bodenprofile mit erfahrenen Bodenkartierern.

Lysimeteranlage Horw

Ein Lysimeter ist eine Anlage, um Sickerwasser aus einem Boden aufzufangen. Die regelmässig genommenen Proben werden im Bodenschutz-Labor der ETH Zürich auf Antimon und toxische Metalle wie Blei und Kupfer untersucht. Gleichzeitig laufen Versuche zur Aufnahme dieser Elemente in die Pflanzen auf den Lysimetern. Die Lysimeter bieten damit die einmalige Möglichkeit, um das Gefahrenpotential von geschütteten Schiessplatzböden bei einer Weiterverwendung unter realistischen Bedingungen zu untersuchen. Mit Prof. Rainer Schulin werden wir die Lysimeter-Anlage besuchen. Er wird die bisher gelaufenen Projekte und deren Resultate vorstellen und über mögliche zukünftige Forschungsideen diskutieren.

EAWAG Kastanienbaum

Unweit von Luzern, direkt am Vierwaldstättersee in Kastanienbaum, betreibt die Eawag das Kompetenzzentrum für Ökologie, Evolution und Biogeochemie CEEB. An diesem Standort werden an der Exkursion zwei Themen vorgestellt. Den ersten Teil wird Dr. Christian Stamm übernehmen. Er forscht dort zur Mobilisierung von Pflanzenschutzmitteln und den Transport in die Gewässer. Der zweite Vortrag wird von Prof. Lenny Winkel zum Thema Selen als Mikronährstoff und Mangelelement in Böden gehalten.

Schiessplatz Wagliseichnubel

Der einstige Schiessplatz der Armee in Sörenberg soll für 1,2 Millionen Franken abgebrochen werden. Der Schiessplatz Wagliseichnubel auf 1400 Metern über Meer wurde von der Armee von 1945 bis 2004 genutzt. Das Areal des Bundes ist rund 30 Hektaren gross - Teile davon sind unter anderem mit Blei verseucht. Das Land soll nach der Sanierung wieder mit Rindern beweidet werden können. Zudem soll dem Moorschutz Rechnung getragen werden. Das Gebiet gehört mit seinen Hoch- und Flachmooren zu Moorlandschaften von nationaler Bedeutung. Das Vorhaben der Armasuisse sieht zusätzlich zur Altlastensanierung den Rückbau der ganzen Infrastruktur vor. Zusammen mit Rolf Keiser von der armasuisse werden wir den Schiessplatz begehen und über die geplanten Arbeiten und mögliche Probleme bei der Sanierung sprechen.

BGS Jahresexkursion 2016

 

26./27. August 2016

Grossflächige Veränderungen von Landwirtschaftsböden & Waldbodenkartierung

Exkursionsregion: Zürich

Exkursionleitung: Matias Laustela, Präsident der bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz BGS

Die Jahrersexkursion 2016 der BGS bringt uns zu Themen der Bodenkundlichen Baubegleitung und Bodenkartierung ins Zürcher Oberland. Am Freitag führt die Exkursion zur Baustelle Hochwasserschutz Hegmatten. Dort werden die Flutmulde und Revitalisierungen betrachtet und der Umgang mit Boden im Projekt vorgestellt. Es wird  über das Aufwertungspotential anthropogen degradierter Flächen und alternative Nutzungen gesprochen. Wir besichtigen die Ausführung einer Bodenaufwertung und FFF-Kompensation. Dabei kommen projektspezifische Beiträge von Mitarbeitern aus der kantonalen Verwaltung (Wasserbau, Landschaft & Natur, Tiefbauamt und Bodenschutz) sowie fachliche Beiträge von bodenkundlichen BaubegleiterInnen zu Zug.

Am Samstag wird das Projekt Waldbodenkartierung des Kantons Zürich vorgestellt. Wir besichtigen verschiedene Waldbodenprofile, hören zu den Hintergründen der Waldbodenkartierung und zu verschiedenen Produkten und deren Anwendung. Mit fachliche Beiträge von beteiligten Kartierern, einem Mitarbeiter aus der Forstwirtschaft und weiteren Experten.

BGS Jahresexkursion 2015

28./29. August 2015

Böden und Paläoböden des Schweizer Mittellandes im Spiegel der Landschaftsgeschichte

Exkursionsregion: Bern, Solothurn

 

Die Böden des Schweizer Mittellandes konnten sich mit dem Verschwinden der Gletscher und der danach folgenden Wiederbewaldung seit dem Ende der letzten Kaltzeit entwickeln. Darüber hinaus finden sich aber auch Verwitterungsreste und Merkmale älterer Phasen. Andererseits sind die glazialen und glazifluvialen Ablagerungen des Mittellandes (Moränen, Kiese, Sande) von weiteren Sedimenten unterschiedlicher Genese (äolisch, periglazial, verspült) und unterschiedlichen Alters überlagert. All dies führt zu einem komplexen, in der Regel mehrschichtigem und polygenetischem Aufbau der dominierenden Parabraunerden. Die Komplexität der Böden steigt mit dem Alter des Ausgangsmaterials, so dass im Mittelland eine enge Beziehung zwischen Landschaftsgeschichte auf der einen Seite, und der Bodengenese auf der anderen Seite besteht.

Diese genetischen Aspekte der Bodenbildung stehen bei der Exkursion im Vordergrund. Dies ist unabdingbar mit der Gletschergeschichte der letzten Eiszeit verbunden, mit der wir uns ebenfalls kritisch auseinandersetzen werden. Spätglaziale und Holozäne Deckschichten als Ausgangsmaterial der Bodenbildung sowie spätglaziale, hochglaziale oder ältere Anteile der Böden werden vor dem Hintergrund neuester Datierungen vorgestellt und diskutiert.

Auf der Exkursion werden wir mit den jüngsten und damit einfachsten Bodenprofilen beginnen, und uns dann langsam steigender Komplexität mit zunehmendem Alter der Ausgangssubstrate zuwenden. Entsprechend führt uns die Route von der Region Bern zum Gebiet um Aarwangen/Attiswil. Wir werden die Profile überwiegend in Kiesgruben anschauen, so dass einerseits genügend Platz vorhanden ist, und andererseits auch das Ausgangsmaterial und der Profilaufbau besser beurteilt werden kann. Unsere Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit einem Projekt des Schweizerischen Nationalfonds, das im Juli 2014 gestartet wurde. Von daher sind die bisherigen Ergebnisse vorläufig und wir freuen uns auf eine rege Diskussion!

Exkursionleitung: Prof. Dr. Heinz Veit, Institut für physische Geographie, Paläo-Geoökologie, Universität Bern

Exkursionsführer

 

2014: Auf den Spuren der Rebbergböden


"A la découverte des terroirs viticoles, ballade en viticulture et patrimoine"

22./23. August 2014

 

Die BGS-Jahresexkursion 2014 führte uns in die Rebberge des Kantons Waadt - in die Weinbaugebiete Lavaux und La Côte. 

> Programm

> Hintergründe zu Geschichte/Geographie/Weinbau im Waadtland

> Exkursionsführer mit Profilbeschrieben

An dieser Stelle danken wir nochmals recht herzlich dem Organisationsteam der École d'Ingénieurs de Changins mit Stéphane Burgos, Nathalie Dakhel, Matteo Mota und Dorothea Noll.

 

2013: Zehn Jahre Bodenkundliche Baubegleitung (BBB)

Die Jahresexkursion 2013 der BGS/SSP führte uns in die Linthebene und das Rheintal. Die Exkursion gab einen Überblick über ausgeführte und geplante Flussbauprojekte. Bei der Renaturierung von Flüssen geht viel Land verloren. Im Gegenzug fällt viel Bodenmaterial an. Es wurden Wege aufgezeigt, wie damit umgegangen werden kann. UBB und BBB gaben einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Wissenswertes über Geologie und Landschaftsentwicklung erfuhren wir im Bergsturzgebiet von Sennwald. Dort donnerten vor 7‘000 Jahren 100 Millionen Kubikmeter Fels zu Tal. 500 Hektaren Land wurden bis zu 40 Meter tief überschüttet. Entstanden ist eine einmalige Landschaft. Im bis zu 200 Meter breiten Vorland des Rheins (Land zwischen Aussen- und Mitteldamm) lagern 3-4 Millionen Kubikmeter Feinsand und Schluff. Aus Gründen der Hochwassersicherheit müssen die Sedimente abgetragen werden. Es stellt sich die Frage, ob damit der Degradierung von Halbmoorböden entgegen gewirkt werden kann und wenn ja wie? Wir besuchten eine Versuchsfläche und besichtigten das Rheinvorland. Aufgefallen ist uns besonders die rege Bautätigkeit in der Linthebene und im Rheintal.
Die Landwirtschaft macht sich Sorgen um ihre Prokuktionsgrundlage Boden. Können die Landverluste durch gezielte Bodenverbesserungen teilweise wettgemacht werden? Die anschaulichen Beispiele führten zu regen Diskussionen...

Download Exkursionsführer (pdf)


2012: Nachhaltige Bewirtschaftung organischer Böden im Berner Seeland - Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Die Jahresexkursion 2012 der BGS/SSP führte uns ins Berner Seeland. Die Exkursion gab einen Überblick über die Eingriffe in die Landschaft im Rahmen der Juragewässerkorrektionen, die die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, das ehe­malige unwegsame Sumpf- und Seuchengebiet in eines der wichtigsten Gemüseanbaugebiete der Schweiz zu verwandeln.
Die hochproduktiven Böden sind jedoch einem grossen Spannungsfeld ausgesetzt und sowohl ökologisch aufgrund der Torfsackungen und Erosion in den Randgebieten als auch ökonomisch aufgrund des Siedlungsdrucks gefährdet.
An der Exkursion wurde ein genereller Überblick über das gesamte Spannungsfeld gegeben, bei der sowohl Bodenkundler, Planer, Bewirtschafter als auch Raumplaner zu Wort kamen. Ein besonderer Einblick in die Geschichte dieses Gebietes wurde durch den Besuch des grössten Landwirtschaftsbetriebes der Schweiz, den Anstalten Witzwil, erreicht.


2011: Geomorphologie, Pedologie und Vegetation im Val d'Anniviers

Für einmal haben sich die BGS und die SGmG zusammengetan für die Durchführung der Jahres­exkursion. Die Region Touno im Kanton Wallis eignete sich ausgezeichnet für diesen interdiszi­plinären Anlass. Die ganzheitliche An­näherung an die Umgebung, erlaubte es uns, die Entwicklung der Landschaft besser zu verstehen sowie die Diversität der Böden und Pflanzen­gesellschaften zu begreifen. Im Verlauf der zwei Exkursionstage wurden die Beziehungen Geomorphologie-Böden-Vegetation er­örtert in einer paradiesischen Gegend.


2010: Waldböden und Kultur-Landschaft im Baselbieter Jura

Die Exkursion gab einen Ãœberblick zur erdgeschichtlichen, historischen und aktuellen Entwicklung der Landschaft. In einem Querschnitt vom Rand des Faltenjuras über den Tafeljura bis zum Rheintal präsentierte sie fünf verschiedene Waldböden mit unterschiedlichen ökologischen Standortseigenschaften. Erläuterungen zu den Wäldern im Baselbiet und zur Waldbewirtschaftung lockern die „Bodenabfolge“ auf. Gesamtleitung: Prof. Dr. Thomas Mosimann, Patronat: Amt für Wald beider Basel und Amt für Umweltschutz und Energie BL


2009: Genese und Ökologie alpiner Böden

Gemeinsam mit der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft. Die Exkursion führte nach Obergurgl im Ötztal.


2008: Du ver de terre au verre de blanc 


2007: Böden, Umwelteinflüsse und Bodenschutz im Südtessin

Die Exkursionen widmete sich verschiedenen Fragen wie beispielsweise: Wie sind die Böden im Südtessin entstanden? Welchen Einflüssen und Umweltänderungen sind sie bzw. waren sie ausgesetzt? Wie wurden und werden die Böden genutzt? Welche Schutzansprüche ergeben sich?


2006: Bodenschutz im Ballungsraum

Mit zunehmender Ausdehnung der Siedlungen werden die Freiflächen knapp und die Nutzungskonflikte verschärfen sich. Die besten Böden für die Landwirtschaft sind oft dem stärksten Baudruck ausgesetzt. Mit dem aktuellen gesellschaftlichen Wandel ändern sich auch die Nutzungsansprüche an den Boden, viele Flächen erfahren Nutzungsänderungen. Freiflächen sind für die land- oder forstwirtschaftliche Produktion immer weniger von Bedeutung und werden vermehrt als Erholungsraum genutzt. Der Bedarf nach schnellen, leistungsfähigen Umfahrungsstrassen verstärkt sich, ältere Verbindungen zwischen den Ortszentren verlieren gleichzeitig ihre Funktion. Flächenumnutzungen führen einerseits zur Versiegelung von Böden, andererseits bieten sie auch eine Chance zur Rekultivierung und Renaturierung von Böden für Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz und Erholung. Häufig müssen bei solchen Rekultivierungsvorhaben aber grössere Probleme gemeistert werden, insbesondere Schadstoffbelastungen wie z.B. bei der Umnutzung von Industriearealen zu Wohngebieten und der Rekultivierung stadtnaher Deponien. Die Exkursion zeigte an aktuellen Beispielen die heutigen Probleme des Bodenschutzes im Siedlungsgebiet sowie innovative Lösungsansätze auf. An verschiedenen Bodenprofilen wurden die anthropogenen Enflüsse auf den Boden sowie deren Einbezug in die Bodenansprache diskutiert.


2005: Das Mittelland ist nicht Mittelmass

Das Mittelland bietet eine Vielfalt von Ausgangsgesteinen und Bodenformen. Mindestens ebenso vielfältig sind die Ansprüche an den Raum durch die Ausbreitung der Siedlungs- und Industrieflächen und die Bedürfnisse nach einer Steigerung der Produktivität auf den verbleibenden Landwirtschaftsflächen. Wo das Nutzungspotential überfordert wurde, werden aufwändige Umweltsanierung und Programme zur Wiederherstellung der Lebensräume notwendig.

 

 

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